Die Zukunft wartet

Fans des gelben Metalls

Wer glaubt noch an Märchen?

Gold verharrt seit geraumer Zeit auf einem Preisniveau um die Marke von 1900 $ /oz. Fans des gelben Metalls sind der Auffassung, dass Gold hier aktuell Kraft für einen weiteren nachhaltigen Aufschwung schöpft. Zauderer sollten weder den dümmlichen Versprechen von Regierungen und Notenbanken glauben, noch sich auf die Loslösung der Weltwirtschaft vom Gestern vorbereiten. Der Übergang ins Morgen wird von der Menschheit neues Denken erfordern. Bekanntlich hat die Morgenstunde ja Gold im Munde … Mit Gold als Kapitalanlage ist dieser Weg ins Unbekannte wesentlich leichter zu gehen. Sowohl physisches Gold in Form von Barren, Münzen oder Schmuck als auch Aktien von (aktuellen und potenziellen) Goldproduzenten sollten im Fokus der Investoren stehen.

Feuerdorn – fast-goldene Ausstrahlung. Foto: Udo Rettberg

 

Wenn ich vor geraumer Zeit – nämlich Anfang September – ausdrücklich eine neue Serie von Artikeln über Gold als Investment und Top-Element des globalen Finanz- und Geldsystems begonnen habe, so in der Erwartung und mit der vollen Überzeugung, dass die Zukunft des globalen Währungs- und Finanzsystems sehr stark auf Gold basieren wird. „Nur Gold ist Geld“, lautet eine Devise von Experten wie Robert McEwen, Gründer und Großaktionär von McEwen Mining. Klar, die dümmlichen Regierungen und Notenbanken werden bei der Suche nach Lösungen für die Geld-Zukunft möglicherweise den weiten und komplexen Umweg über Kryptowährungen gehen, weil sie so ihre Schwächen und Fehler zeitweise vertuschen könnten, doch wird sich letztlich doch eindeutig herausstellen:

Nur Gold ist Geld

Denn die Menschen werden nur hier das notwendige Vertrauen einbringen. Dass der US-Dollar als die wichtigste Währung der Welt schwächelt, ist

a) zum einen von der Regierung Trump gewollt und

b) zum anderen ein Signal für das schwindende Vertrauen der Menschen in den Greenback und in die Fähigkeiten der Politiker in Ost und West sowie Nord und Süd. Wer glaubt denn heute noch an Märchen, die besagen, dass Politiker die gigantischen Probleme im Interesse der Bürger schmerzlos werden lösen können? Ich glaub’s nicht …

Ich bin vielmehr davon überzeugt: Die Welt wird auf den Kopf gestellt und die Menschen müssen auf fast allen Gebieten völlig umdenken und sich neu orientieren. Demokratie und Marktwirtschaft – die Eckpfeiler der positiven Entwicklung vergangener Dekaden werden verschwinden. Im Übrigen: Dieses totale „Auf-den-Kopf-stellen“ wäre auch ohne Corona notwendig gewesen. Was viele Investoren und Beobachter nicht realisieren: Seit dem Jahr 2000 – also dem Beginn der unsinnigen Notenbank-Experimente mit der Politik von Niedrigzinsen, Nullzinsen oder sogar Negativzinsen – hat sich Gold als Kapitalanlage besser entwickelt als „Papierwerte“ wie Aktien (S&P-Index) Anleihen (US-Bonds) und Währungen (US-Dollar), wie auch die nachfolgende im Jahr 2002 beginnende Grafik eindeutig zeigt.

Die aktuelle Preiskorrektur

Bei Gold und Silber und anderen Edelmetallen stellt eine Kaufgelegenheit für Anleger dar. Das sagt nicht nur Nicholas Appleyard, Präsident und CEO des in Brasilien aktiven US-amerikanischen Goldexplorers TriStar Gold, sondern auch der bekannte kanadische Finanzmarkt-Analyst John Hathaway. Letztgenannter hält es für durchaus möglich, dass Gold und Goldaktien auch noch bis nach der US-Präsidentschaftswahl seitwärts tendieren werden. Denn die dringend notwendigen Reform-Maßnahmen als Folge der Wahl werden im Weißen Haus eine Zeitlang diskutiert werden müssen – ungeachtet der Frage, wer dann das Zepter schwingen wird. Wahrscheinlich wird der kommende Präsident nicht unbedingt auf eine Stärkung des Dollarkurses zielen. Eine bestimmte und völlig zutreffende Gleichung wird in der Welt der Finanzen und Börsen seit vielen Jahren immer wieder diskutiert und aufgerufen:

Schwacher Dollarkurs = starker Goldpreis!!!

Der Dollar hat in den vergangenen Wochen stark an Bedeutung und Wert verloren – ganz im Gegensatz zu Gold.

Vieles spricht für Gold

Doch damit sind die Argumente „pro Gold“ noch längst nicht alle genannt. Denn neben den erwähnten Umständen gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, die ganz klar für Gold als Kapitalanlage sprechen, so zum Beispiel:

Demokratie und Marktwirtschaft sind Auslaufmodelle – vorerst!

Die Bürgerkriegs- und Weltkriegsgefahr nimmt stark zu

Zerstörerische Auswirkungen der globalen Pandemie sind vielfältig

Aus der aktuellen Rezession kann eine tiefe Depression werden

Die „Mount-Everestisierung“ der Welt-Schuldenlast ist ein Explosivfaktor

Die Menschen-gemachte Zerstörung der Erde bedroht das Leben

Das Ende der Vernunft ist auf unzähligen Gebieten zu erkennen

Respekt und Demut waren gestern – Egoismus ist heute

Das Ende des globalen Miteinanders verändert vieles

An dieser Stelle sei allerdings auch auf das aus meiner Sicht größte Risiko von Gold-Investments hingewiesen:

Dümmliche Politiker könnten in den Goldmarkt eingreifen und Privatpersonen den physischen Besitz des Edelmetalls verbieten oder einschränken und bestehende Goldbestände entsprechend konfiszieren.

Das hat es in der Vergangenheit bereits gegeben. Die Akteure der Weltwirtschaft suchen einen neuen Weg. Ich sehe nur geringe Chancen, dass sich die Wünsche der Geld- und Fiskalpolitiker erfüllen; denn einige von ihnen setzen auf eine V-förmige Konjunkturerholung. Aber dazu ist zuletzt in der Welt der Wirtschaft zu viel kaputt gegangen. Wenn ich in diesen Tagen durch Frankfurt, München oder Berlin gehe, dann werden die Beweise für die bestehenden und kommenden Probleme in den dortigen Straßen tagtäglich geliefert; denn in den dortigen Innenstädten haben unzählige einst gut laufende Shopping-Zentren geschlossen. Klar – die Online-Händler freuen sich – doch das kann allein nicht die Zukunft sein.

In diesem Kontext

Auch wenn einige Notenbanker offensichtlich noch immer daran glauben, dass zur Stabilisierung der Weltkonjunktur oder zur Wende nach der Krise in nächster Zeit keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen notwendig sein werden, gehe ich davon aus, dass der „Zinswahnsinn“ der Zentralbanken und der „Schuldenwahnsinn“ der Regierungen noch längst kein Ende gefunden hat. Gemeinsam werden Regierungen und Notenbanken in ein

a) Verschuldungs- und

b) in ein Minuszins-Terrain vorstoßen, wie es die Welt bisher noch nie zuvor erlebt hat.

Und „Otto Normalbürger“ wird das sogar nach einer gewissen Gewöhnungsphase dann irgendwann als „normal“ empfinden.

Bis es dann zum „großen Knall“ kommt. Unsere Kinder und Kindeskinder werden uns eines Tages die Schuld für das „große Chaos“ zuweisen – völlig zurecht! „Wir befinden uns auf dem Weg in eine Bananenrepublik – niemanden sorgt sich offensichtlich über die riesige Verschuldung, die gerade kreiert wird“, sagt der bekannte US-amerikanische Anlage-Experte und Hedge-Fund-Manager Leon Cooperman, Chairman und CEO von Omega Advisors, der einst in Diensten von Goldman Sachs tätig war. Recht hat der Mann …

Zurück zum Goldmarkt

Vergleicht man den NYSE Arca Gold Miners Index (GDM) während der Bullenphase im Zeitraum von 2008 bis 2011 mit der aktuell bestehenden Situation, so müssen Goldaktien derzeit auch unter diesem Aspekt als sehr interessant gelten. Denn von 2008 bis 2011 stieg dieser GDM-Index von rund 500 auf etwa 1830 um mehr als 250 %. Dagegen ist diese Messlatte seit Mai 2019 von rund 500 bis dato auf lediglich 1100 gestiegen, was einem Plus von „nur“ 120 % entspricht. In Gold ruhen sich die verletzten Seelen aus und schöpfen neue Kraft für die Probleme der Zukunft.

 

Goldaktien verfügen über Potenzial

Firmenname

Ticker-Symbol

Kurs am

7.9.2020

Kurs aktuell

Hoch / Tief

52 Wochen

TriStarGold Inc

7TG.F

0,22 €

0,212 €

0,298 € – 0,116 €

McEwen Ming

MUX.TO

1,65 c$

1,40 c$

2,54 c$ – 0,76 c$

Hecla Mining

HCL.F

4,65 €

4,492 €

5,70 € – 1,19 €

Klondike Gold

KG.V

0,255 c$

0,250 c$

0,39 c$ – 0,14 c$

 

Nach meiner Einschätzung haben Goldwerte im gegenwärtigen Zyklus noch eine Menge Kursspielraum nach oben. Aus meiner Sicht sind Goldaktien bestimmter Unternehmen wie TriStar Gold Inc. (TSG.V – 0,34 can$) und Klondike Gold Corp. (KG.V – 0,25 can$) sowie die in der Tabelle aufgeführten Hecla Mining und McEwen Mining im aktuellen Zyklus der Edelmetallmärkte zunächst einmal dem physischen direkten Gold-Investment vorzuziehen. Dies vor allem, weil der Nachholbedarf von Goldaktien enorm ist. Aktuelle Zahlen zeigen es: in den vergangenen Jahren ist recht viel Privates und institutionelles Geld in Gold geflossen – und zwar in unterschiedliche Anlageformen, nämlich in physisches Gold wie Barren, Münzen und Schmuck, und auch in Goldaktien und in Gold-ETF sowie auch in Gold-Derivate vor allem Gold-ETF erzielten in jüngster Zeit Rekordzuflüsse.

Die oben stehende Tabelle enthält Aktien von interessanten Goldfirmen, deren Management ich zuletzt getroffen habe. Für alle der genannten Aktien werden auch an der deutschen Börse Kurse gestellt. Gleichwohl empfehle ich in der Regel, Auslandsaktien an den Heimatbörsen zu erwerben; denn in den allermeisten Fällen ist die Liquidität dort besser.


Autor: ©Udo Rettberg Publizist / Journalist

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