Schloss der Träume

Wie eine Verheißung

TriStar Gold Inc – Nomen est omen

Es klingt fast wie eine Verheißung – wie ein Versprechen. Nicholas Appleyard, CEO und Präsident der TriStar Gold Inc,. hofft auf eine reiche Ausbeutung des im Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens gelegenen und mit Castelo de Sonhos bezeichneten Goldvorkommens. Übersetzt ins Deutsche heißt Castelo de Sonhos so viel wie „Schloss der Träume“. So versteht man eventuell, dass Appleyard sowie seine Anhänger und Aktionäre möglicherweise des nachts Träume des Reichtums erleben. Die Voraussetzungen auf „fette Beute“ stehen gut, wenn man die jüngsten Bohr- und Testergebnisse zu Rate zieht. Aber noch gibt es eine Menge zu tun, damit TriStar in der Goldbranche eine Größe werden kann.

Wie eine Verheißung
Brasilien lockt nicht nur mit Gold … Foto: Udo Rettberg

 

Sollte der Name in diesem Fall wirklich Programm sein, dann stehen den Tri-Star-Aktionären gute Zeiten in einem „Schloss der Träume“ bevor. Bei TriStar Gold Inc. handelt es sich um ein nordamerikanisches Goldexplorationsunternehmen mit einem stark auf das Rohstoffland Brasilien ausgerichteten Fokus. TriStar ist also das, was man in der Fachsprache der Börsen- und Rohstoffwelt gemeinhin als eine „Juniorminenfirma“ bezeichnet.

Die Aktien des in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona beheimateten Unternehmens werden u.a. an der kanadischen Börse TSX Ventures Exchange notiert und gehandelt. Das Ticker-Symbol: TSG.V. Darüber hinaus notiert der Titel – analog zu vielen anderen Goldminenfirmen – auch in den USA am Freiverkehrsmarkt OTCQX unter dem Symbol TSGZF. Doch auch an deutschen Wertpapierbörsen machen hiesige Makler in dieser Aktie mit der WKN: A1C2N1 einen „Markt“. Die Hoffnungen und die Phantasie in der Aktie liegen u.a. im vorhandenen enormen Explorationspotential, das nach Angaben des Managements nach vielen geografischen Seiten des Vorkommens besteht.

Was der Markt aktuell über Gold denkt …

Leser und Follower kritisierten zuletzt immer wieder, dass ich meine Analysen über „Chancen mit Goldaktien“ vor allem auf meiner Sicht der Dinge zu Gold im Allgemeinen abstelle. Das bietet mir heute die Gelegenheit, die Meinung führender Finanzexperten in der Welt darzulegen. Nicht nur die Tatsache, dass die rund 16 Mrd. $ Vermögen verwaltende Police & Fire Pensionskasse des US-Bundesstaates Ohio auf den Spuren von Warren Buffett – des wohl weltberühmtesten Kapitalanleger – wandelt, sollte den Anlegern in aller Welt zu denken geben. Gold gewinnt offensichtlich bei immer mehr institutionellen Investoren an Vertrauen. Dieser Pensionsfonds hat jetzt die eher seltene Genehmigung der Behörden erhalten, bis zu 5 % seines Vermögens in Gold zu investieren.

Peter Schiff, einer der berühmten Finanzmarkt-Kommentatoren in Nordamerika hat jüngst seine Meinung kundgetan, wonach Warren Buffett offensichtlich ein sehr gutes Verständnis von der (künftigen) Entwicklung der Inflation hat. Bei seiner Einschätzung legt Buffett demzufolge vor allem die Entwicklung der Geldmenge zugrunde und schließt daraus auf den künftigen Wert des Goldes. Ich wiederhole an dieser Stelle die Auffassung von Rob McEwen von McEwen Mining, der mir gegenüber schon vor ca 30 Jahren erklärt hat:

„Nur Gold ist Geld“

Der Kanadier Rick Rule, ein anderer berühmter Experte der nordamerikanischen Finanz-Szene, bringt ein anderes Argument in die Diskussion, wenn er darauf hinweist, dass Gold in den Depots der Anleger deutlich unterrepräsentiert ist. In den USA würden, so sagt Rule, nur 0,3 bis 0,5 % der Ersparnisse von Kapitalanlegern in Edelmetallen und Edelmetallaktien gehalten. In der Welt sei bei weitem allerdings auch nicht genug Gold vorhanden, damit jede Pensionskasse ihre Gold-Allocation auf 5 % aufstocken könne. Ich sehe auch vor diesem Hintergrund keinen wirklichen Grund, meine Prognose eines in diesem Zyklus bis auf 2850 $ je Feinunze steigenden Goldpreises zu korrigieren. Nach wie vor gilt indes: Das größte Risiko für Gold sind weiter immer wieder dümmlich agierende Politiker, die z.B. den Besitz von Gold durch Privatpersonen verbieten könnten. Nein, nein – es gibt keinen Grund zum Lächeln. Die heutige Zeit zeigt, dass Politiker zu vielen Dummheiten fähig sind.

 

„Das zu 100 % in unserem Besitz befindliche Vorzeigeprojekt mit der Bezeichnung „Castelo de Sonhos“ befindet sich im brasilianischen Bundesstaat Pará“, sagt Nicholas Appleyard, der im Anschluss an die-se Aussage mit seinem Finger auf der Brasilien-Karte weit oben in den Norden des „grünsten Landes der Erde“ deutet. TriStar Gold hat vor kurzem eine Finanzierung in Höhe von 8 Mio. US-Dollar mit Royal Gold Inc. abgeschlossen. Auf Basis dieser verbesserten Finanzmittel-Basis ist TriStar jetzt in der Lage, das dem Betrachter sehr lukrativ erschei- nende Projekt in Brasilien bis zum Abschluss einer Machbarkeitsstu- die weiter stark voranzutreiben. Diese „feasibility study“ soll den Plänen des Managements zufolge noch in diesem Jahr vorgelegt werden. „Wir haben durchaus das Potential, zu einem bedeutenden Goldproduzenten auf dem lateinamerikanischen Kontinent zu werden“, zeugen Aussagen des TriStar-Managements von einem generell existierenden starken Optimismus‘.

Brasilien lockt mit Gold
Brasilien lockt mit Gold

Vieles spricht dafür

Wie zahlreiche andere Juniorgesellschaften so dürfte auch TriStar die Kooperation mit einem der „big guys“ der Rohstoffbranche anstreben. Seit Jahren hat sich eine Art „Arbeitsteilung“ in der Goldbranche herausgebildet: Die großen finanzstarken Platzhirsche überlassen jüngeren Gesellschaften – den „Juniors“ also – auf die im Idealfall lukrative Suche nach und die Exploration von neuen Goldvorkommen zu gehen. Diese meist unterkapita- lisierten „Juníors“ beschaffen sich das für die Exploration notwendige Risikokapital meist über einschlägige Börsen.

Dabei hat sich die TSX-Ventures Exchange in Vancouver seit Jahrzehnten eine führende Rolle in der Rohstoff-Finanzierung erobert. Die in Kanada ansässigen Broker und Finanzhäuser gehen mit geziel- ten Informationen bei ihren Klien- ten auf Kapitalsuche. Sind die „Juniors“ dann in der Folge mit ihren Explorationen entsprechend erfolgreich, kommen nicht nur die bekannten weltweit führenden Goldproduzenten wie Barrick, Newmont Mining, Anglo Ashanti, Kinross, Newcrest, GoldFields, Yamana Gold Inc. etc als potentielle Investoren/Aufkäufer dieser Explorer ins Spiel, sondern auch die auf Gold setzenden Vermögensverwalter und andere institutionelle Großanleger.

Ergo: TriStar setzt auf die Erfahrung und die Finanzkraft eines der großen aktuellen Gold-produzenten. Das aber heißt nichts anderes, als das TriStar zu einem Übernahme-Kandidaten in der Goldbranche wird. Das Vorkommen im Para State im Norden des Landes soll dann nach Erschließung künftig als eine Open-Pit-Mine (also Abbau des Goldvorkommens im so genannten Tagebau) betrieben werden. Hierbei handelt es sich also um die oberflächennahe Gewinnung von Gold, die in der Regel kostengünstiger ist als das so genannte „underground mining“, bei dem zum Teil tiefe Stollen errichtet werden müssen, und ein aufwändiger Abbau der Erze sowie deren Transport an die Oberfläche notwendig sind.

TriStar Gold – Hoffen auf neuen Glanz

 

Quelle: Barchart
Quelle: Barchart

 

Das TriStar-Management rechnet beim Blick nach vorn auf Basis der aktuell vorliegenden Ergebnisse konservativ geschätzt mit einer 95 %igen „Recovery Rate“ – also Gewinnung bzw. Ausbringungsrate des Rohstoffs Gold. „Bescheidenheit ist eine Zier“, heißt es allgemein. Das gilt auch für TriStar Gold Inc. Während andere „Juniors“ in ihren Präsentationen nicht gerade selten die Chance ansprechen, mit dem eigenen Vorkommen die Chance auf eine „Super-Bonanza“ zu haben, gibt sich das TriStar-Management eher bescheiden und realistisch. Grund: Zu lange sind die verantwortlichen Personen von TSG bereits „im Geschäft mit der Ungewissheit“, um die vielfältigen Risiken des Goldgeschäfts nicht zu kennen. Was hier in dieser Beziehung vor allem zählt, ist ein nüchterner Realismus – Träume können nämlich ins Nirwana führen.

Die Ergebnisse der vorliegenden so genannten PEA (Preliminary Economic Assessment) machen dem Management große Hoffnung auf Erfolg. Solche PEA sind als eine vorläufige ökonomische Bewertung des Projekts zu interpretieren; sie sollen der Juniorminengesellschaft Aufschluss über die absehbare Wirtschaftlichkeit des Projekts geben und enthalten in der Regel Basisinformationen zu den zu erwartenden Kapitalkosten, die bei der Inbetriebnahme eines Projekts anfallen werden. Darüber hinaus bieten gut gemachte PEA u.a. Infos über die voraussichtlichen Kapitalkosten, die absehbare Lebensdauer der Mine und den zu erwartenden Cash-flow. Nur Firmen, die in dieser Hinsicht ihre Arbeit gut verrichtet haben, können auf erfolgreiche Entwicklungen hoffen. PEA sollen zudem die Erstellung und Notwendigkeit einer realen Machbarkeitsstudie zu beurteilen helfen.

In der PEA sprach das Experten-Team über folgendes

Die Gewinnung des Goldes aus dem mineralisierten Erzmaterial mit der so genannten „Carbon-in-Pulp-Leaching-Methode“ gilt als recht erfolgsversprechend. Dabei handelt es sich um eine Extraktions-Technologie zur Gold-Gewinnung, bei der der Gold-Verarbeitungsprozess in eine Cyanid-Lösung erfolgt. Diese Methode wurde erst in den 1980er Jahren entwickelt und gilt als eine der einfachsten und kostengünstigsten Verfahren der Gold- gewinnung. Die PEA beschreibt zudem einige interessante fort- schrittliche Methoden, die im Endeffekt nicht nur kostensen- kende Auswirkungen haben dürften. Hierdurch dürften dann letztlich die einem neuen Goldprojekt grundsätzlich innewohnenden Risiken reduziert werden.

Die nächste Zeit will TriStar die eigenen Drilling-Aktivitäten deutlich wiederbeleben. „Wir freuen uns darauf, die Bohraktivitäten schon bald wieder aufzunehmen, um danach dann letztlich auch die Pre-Feasilibity-Study (PFS) fertigzu- stellen“, hat Appleyard sowohl die eigenen Aktionäre, als auch die virtuellen Teilnehmer des Virtual Metals Investor Forum sowie des weltbekannten Precious Metals Summit Beaver Creek in jüngster Zeit konkret wissen lassen. Die Drill-Rigs (also die Bohrtürme) sind von TSG zuletzt in Bereitschaft gesetzt und in den Bohrplanungen mit klaren Prioritäten versehen worden.

Die Ziele klar und deutlich definieren

Beim so genannten „Mapping“ hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits mögliche Goldvorkommen nahe der Erdoberfläche identifiziert, die durch aktuelle Bohrungen eine Bestätigung erfahren sollen. Wenn es um die Ziele des Unternehmens geht, dann ist sich das Management einig. Appleyard formuliert das Ganze wie folgt: „Wir wollen Goldprojekte entwickeln, mit denen wir pro Jahr 150 000 Feinunzen Gold produzieren können – und das über einen Zeitraum von zehn Jahren.“

Ein Überblick über potentielle Goldvorkommen in Castelo de Sonhos, die in nächster Zeit durch aktuelle Bohrungen eine Bestätigung erhalten sollten.
Ein Überblick über potentielle Goldvorkommen in Castelo de Sonhos, die in nächster Zeit durch aktuelle Bohrungen eine Bestätigung erhalten sollten.

Die recht gute Infrastruktur des Projekts im Norden Brasiliens ist zum Beispiel durch einen für lateinamerikanische Verhältnisse als recht gut ausgebaut zu bezeichnenden Nord-Süd-Highway gegeben. Doch die Verkehrswege-Infrastruktur ist neben der Verfügbarkeit gut geschulter Mitarteiter nur ein Punkt von vielen andere bis zur Erreichung des Produktions-Status‘. Darüber hin- aus kann TriStar aber auch seine zukünftigen Pläne auf eine solide existierende Energieversorgung bauen.

TSG-Marktkapitalisierung liegt unter 100 Mio. can$

TriStar Gold Inc. hat nach Angaben des Managements mit Wirkung vom 1. September dieses Jahres insgesamt 227,567 Mill. Aktien ausstehen. Addiert man hierzu alle ausgegebenen und ausstehenden Warrants und Optionen, so errechnet sich die Zahl der ausstehenden Aktien voll verwässert mit 285,729 Mio. Die Marktkapitalisierung von TriStar Gold errechnet sich „fully diluted“ auf dieser Basis also mit 92,92 Mio. can$.

Das TriStar-Gold-Management

Anleger sollten bei der Analyse von Minengesellschaften nach meiner langen Erfahrung stets auch auf die Qualitäten des Managements schauen.

Nicholas Appleyard – President/CEO
Nicholas Appleyard – President/CEO


TriStar Gold Inc. hat auch in dieser Hinsicht einiges in die Waagschale zu werfen; denn mit Nicholas („Nick“) Appleyard ist seit Dezember des Jahres 2015 eine Koryphäe als Präsident und CEO an der Spitze des Unternehmens vertreten, der eine sehr solide 25jährige Erfahrung aus dem Mining-Business in Nord- und Südamerika sowie in Australien mitbringt. Der fließend englisch und spanisch sprechende Appleyard hat als Geologe (Bachelor of Science) der australischen Curtin University in Führungspositionen sehr erfolgreich u.a. bei Chapparal Gold gearbeitet.

Als CFO – also als Finanzchef des Unternehmens – ist seit dem Monat Dezember des Jahres 2015 Scott Brunsdon tätig, der ähnliche Positionen seit insgesamt 28 Jahren zuvor bei börsennotierten Firmen rund um den Globus innehatte. Brunsdon kann auf einen MBA-Titel der University von British Columbia bauen.

Das Top—Management von TriStar Gold wird durch Mo Srivastava ergänzt, der – nicht zuletzt wegen seiner zahlreichen Fachbücher und Statistiker als geschulter Geologe und Gründer des Beratungsunternehmens FSS Canada einer der besten Experten in der Erfassung und Bewertung von Rohstoffvorkommen ist.

Und last but not least wird das Top-Management durch den Briten Tony Brown ergänzt, der als Bachelor- und Master-Absolvent der Universität von Sheffield/England über mehr als 40 Jahre internationaler Erfahrung u.a. im so genannten „metallurgical testing“ sowie in der Kostenanalyse und dem eigentlichen Minengeschäft verfügt. Brown war u.a. Mitgründer der Beratungsfirma MRDI in Kalifornien. Seine berufliche Laufbahn führte ihn u..a. über Zambia Consolidated Mines zu TriStar. Nebenbei bemerkt: Die Projekte von Zambia Consolidated Mines habe ich vor mehr als drei Jahrzehnten vor Ort in Afrika besucht.


Autor: ©Udo Rettberg — Publizist / Journalist

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